Lencois Maranhenses

Der Lencois Maranhenses Nationalpark ist eine einzigartige Landschaft im Bundesstaat Maranhão im Nordosten Brasiliens und erstreckt sich über rund 1.550 Quadratkilometer. Der Name „Lençóis“, was auf Portugiesisch „Bettlaken“ bedeutet, beschreibt die schier endlosen weißen Sanddünen, die sich wie ausgebreitete Laken über die Landschaft ziehen. Während der Regenzeit, die von Januar bis Juni dauert, sammeln sich in den Tälern zwischen den Dünen glasklare Lagunen. Diese verleihen der Region ihr einzigartiges Erscheinungsbild und bieten spektakuläre Ansichten bis in die Trockenzeit.

Obwohl die Umgebung auf den ersten Blick wie eine klassische Wüste wirkt, ist sie es nicht. Der jährliche Niederschlag ist für eine Wüste viel zu hoch. Das Wasser, das sich nach den Regenfällen in den Lagunen ansammelt, bleibt bis in die Spätsommermonate bestehen und sorgt für ein außergewöhnliches Ökosystem. Zu den Tieren, die im Nationalpark vorkommen, gehören verschiedene Vogelarten wie Reiher und Fischadler, die das Gebiet durchqueren und in den Lagunen jagen. Auch Fische sind in den Lagunen zu finden, die über die angrenzenden Flüsse hineingelangen. Sobald die Lagunen in der Trockenzeit austrocknen, überleben einige Fischarten in den verbliebenen Wasserstellen, was auf eine bemerkenswerte Anpassung hinweist.

Das Lencois Maranhenses Trekking ist eine der beliebtesten Aktivitäten im Nationalpark. Wanderer haben die Möglichkeit, mehrtägige Touren durch die spektakulären Dünenlandschaften zu unternehmen. Eine der bekanntesten und herausforderndsten Trekking-Strecken führt von Santo Amaro nach Atins, abseits der typischen Touristenrouten. Diese Wanderung bietet atemberaubende Ausblicke auf die entlegeneren Lagunen und weniger besuchte Gebiete des Parks. Beliebte Lagunen wie die Lagoa Azul und die Lagoa Bonita hingegen sind Touristen-Hotspots und leicht über Barreirinhas zu erreichen. Sie bieten den Besuchern ebenfalls herrliche Ausblicke und die Möglichkeit, in den Lagunen zu baden.

Die Anreise zum Lencois Maranhenses erfolgt meist über die Stadt Barreirinhas, die als das Haupttor zum Nationalpark gilt. Die meisten Reisenden erreichen Barreirinhas von São Luís, der Hauptstadt von Maranhão, aus. Hier gibt es tägliche Bus- und Transferverbindungen, die etwa vier bis fünf Stunden dauern. Alternativ kann man auch mit einem kleinen Flugzeug nach Barreirinhas fliegen, was den Zugang erleichtert. Für diejenigen, die eine weniger touristische Erfahrung suchen, sind die kleinen Dörfer Atins und Santo Amaro empfehlenswert. Diese abgelegenen Orte bieten einen ruhigeren Zugang zu den Dünen und Lagunen und können mit Allradfahrzeugen oder Booten erreicht werden.