einladend. heiß. traditionell.

Die Küstengebiete, insbesondere die Staaten Bahia und Pernambuco, haben eine tiefe historische Verbindung zur Entdeckung Brasiliens durch die Portugiesen im 16. Jahrhundert. Salvador, die Hauptstadt von Bahia, war die erste Hauptstadt des Landes und ist bis heute ein kulturelles Zentrum afro-brasilianischer Traditionen. Hier verschmelzen Einflüsse aus Afrika, Europa und den indigenen Kulturen in Musik, Tanz und Küche auf unvergleichliche Weise. Die Stadt ist bekannt für ihren Karneval, Capoeira und die afro-brasilianische Religion Candomblé.

Im Gegensatz zur tropischen Küste ist das Landesinnere, der Sertão, eine harte, semi-aride Region, die von langanhaltenden Dürren geprägt ist. Diese klimatischen Bedingungen haben die Lebensweise der Menschen stark beeinflusst. Der Sertão ist die Heimat des Cangaço, einer Form des bewaffneten Widerstands im 19. und 20. Jahrhundert, der durch Figuren wie Lampião bekannt wurde. Diese trockene, aber faszinierende Landschaft inspiriert bis heute Literatur, Musik und Kunst – und hat Mythen und Legenden hervorgebracht, die fest im kulturellen Gedächtnis Brasiliens verankert sind.

Die Strände des Nordostens sind von unvergleichlicher Schönheit. Orte wie Jericoacoara in Ceará, Porto de Galinhas in Pernambuco oder die Insel Fernando de Noronha ziehen jedes Jahr Tausende von Besuchern an. Die Region ist auch ein Paradies für Abenteuersportler: von Kitesurfen und Windsurfen in den Küstenlagunen Cumbucas bis hin zum Tauchen in den kristallklaren Gewässern von Noronha.

Auch in ökologischer Hinsicht ist der Nordosten Brasiliens äußerst vielfältig. Die Mangrovenwälder an der Küste, die trockenen Caatinga-Regionen und die Atlantischen Regenwälder in Bahia sind nur einige der Ökosysteme, die in dieser Region vorkommen. Die Caatinga, eine Vegetation, die sich an die extremen Bedingungen des semi-ariden Klimas angepasst hat, ist einzigartig für Brasilien und beherbergt eine Vielzahl endemischer Arten. Der Schutz dieser Ökosysteme ist von zentraler Bedeutung, da die Region zunehmend mit den Auswirkungen des Klimawandels und der wachsenden Agrarindustrie konfrontiert ist.

Der wirtschaftliche Kontrast in der Region ist stark ausgeprägt. Während einige Gebiete entlang der Küste stark vom Tourismus profitieren und wachsende Städte wie Fortaleza und Recife moderne Metropolen mit internationaler Anziehungskraft sind, bleibt der Sertão oft wirtschaftlich benachteiligt. In den letzten Jahrzehnten haben jedoch staatliche und private Initiativen den Fokus auf eine nachhaltige Entwicklung der Region gelegt, die sowohl die natürlichen Ressourcen als auch die lokale Kultur schützt.

Der Nordosten Brasiliens ist mehr als nur eine touristische Attraktion. Er ist eine Region voller Widersprüche und Schönheiten, die Geschichte, Natur und Kultur auf eine Art und Weise vereint, wie man sie nirgendwo anders auf der Welt findet.